In den frühen Morgenstunden des 14.09.19 treffen sich insgesamt 25 Fahrer auf 15 verschiedenen Fahrzeugen zum 4. Lauf des ADAC Sachsen Rallye Slalom Cup 2019. Ort der Gaudi ist wie auch im Vorjahr die Kiesgrube Normkies in Zwickau-Auerbach, die in der Rallyeszene bestens bekannt ist als Austragungsort einer Wertungsprüfung der Rallye Zwickauer Land.
Der Untergrund besteht wieder aus festgefahrenem Schotter, bedeckt mit sehr rolligem Kies. Der Regen der Vorwoche hat einen Teil der letztjährigen Strecke komplett unter Wasser gesetzt, was bei der Streckenerstellung erhöhte Kreativität erforderte. Diese führte im Endeffekt dazu, dass die alte Streckenführung durch neue Elemente ergänzt wurde und obendrein noch das Fahren in umgekehrter Richtung vorsah.
Kommen wir nun zum Starterfeld. Dieses besteht zu 90% aus alten Bekannten, die sich teilweise wieder mittels Mehrfachnennung auf einzelne Fahrzeuge aufteilten.
In der Klasse 1a treffen 2 Nissan Micra (René Möller/ René Stephan, Niels Albert/Marcus Goral) auf den Toyota Starlet der 3 Coburger Dauerstarter Martin Pietschmann, Andreas Vießmann und Volker Honold. Ebenso dabei ist Chris Schreiter im Renault Clio und der „nicht ganz gewöhnliche“ ☺ Bastian Pfeiffer im größten Fahrzeug der Veranstaltung, einem Fiat Ducato Maxi.
Die Klasse 1b starten wiedermal René Stephan und René Möller im BMW 318 TI Compact, diesmal wieder mit intaktem Motorlager. Dazu gesellen sich Tim Gleisberg im „Dorf Sheriff“ BMW 318 (lang) und Andreas Aurich im Ford Focus 1.5T.
Die Klasse 2a ist besetzt mit insgesamt 8 Fahrern. 4 davon (Thomas Petersilie, Thilo Heitmann, Markus Tittes und Erik Sperling) bewegen den Trabant 601. Ebenso dabei sind Patrick Querner (Fiat Cinquecento), Uwe Neubert (Opel Kadett D) und René Lindner / René Malotta im Wartburg 353W460.
In der leistungsstärksten Klasse 2b treffen sich 3 potente Allradler. Die Quattros von Jens Ziegler (Audi 80 Coupe) und Sebastian Rauhe (Audi 90) setzen auf die Power des bewährten 5-Zylinder Saugers. Dem gegenüber steht der von Konrad Mallok und Robert Ganz pilotierte VW Passat Variant, der auf das pralle Drehmoment des unkaputtbaren 1.9 TDI setzt.
Wie immer wird zuerst ein Probedurchgang gefahren, damit sich die Fahrer die Strecke aus der Fahrerperspektive anschauen und einprägen können. Danach geht es in die 3 Wertungsläufe.
Im Wertungslauf 1 zeigt René Möller seine Erfahrung und setzt mit dem Micra die Schnellste (1:25,4min) und mit dem BMW die zweitschnellste Zeit (1:25,5min). Dahinter folgen mit Respektabstand Marcus Goral (Micra, 1:28,3min), René Stephan (Micra, 1:28,8min) und Konrad Mallok (VW Passat, 1:28,8min). Robert Ganz im Passat überquert die Ziellinie zwar nach 1:26,8min, bekommt aber durch 6s Strafe wegen 2 verschobenen Pylonen. Er hätte sonst die drittschnellste Zeit gefahren. Im Mittelfeld tummeln sich u.a. die Audi´s, der Fiat Cinquecento, der Toyota Starlet und der Wartburg. Im letzten Drittel finden sich Tim Gleisberg (15s Strafe), Thomas Petersilie (21s Strafe) und Bastian Pfeiffer (3s Strafe).
Zum Lauf 2 hat sich René Stephan scheinbar bestens an der Nissan Micra gewöhnt. Er setzt mit 1:25,4min die Bestzeit. René Möller ist knapp dahinter, bekommt aber 3s Strafe und fällt damit auf Rang 7 des Laufes zurück. Den 2. Platz erringt Robert Ganz im Passat mit 1:26,0min, dicht gefolgt von Niels Albert im Micra mit 1:26,2min. Rene Möller gibt dem Compact die Sporen und landet mit 1:26,8min auf Rang 4. Auf den weiteren Plätzen folgen René Stephan (BMW), Konrad Mallok (Passat), René Möller (Micra, 3s Strafe) und Andreas Vießmann (Starlet). Am anderen Ende rollen wieder Bastian Pfeiffer und Thomas Petersilie (18s Strafe) über die Ziellinie.
Im 3. und letzten Lauf wächst René Stephan über sich hinaus und setzt die mit 1:23,82min die schnellste Laufzeit des Tages. Das kontert René Möller mit fast der gleichen Zeit (1:23,87min). Knapp dahinter kommt eben Gleicher mit dem BMW ins Ziel (1:24,8min). Robert Ganz setzt mit 1:24,9min seine persönliche Bestzeit und landet auf Rang 4. René Lindner kommt immer besser mit der Strecke zurecht und lässt seinen Wartburg bei 1:26,0min über die Ziellinie fliegen, knapp gefolgt von René Malotta (1:26,6min) im gleichen Fahrzeug. Dahinter reihen sich Sebastian Rauhe (Audi 90, 1:26,7min), Niels Albert (Micra, 1:27,2min) und Jens Ziegler (Audi Coupe, 1:27,9min) auf den Plätzen 7 bis 9 ein.
Kommen wir zu den Klassenwertung.
Die Klasse 1a gewinnt René Stephan (4:17,9min) denkbar knapp vor René Möller (4:18,1min inkl. 3s Strafe) im gleichen Micra. Dahinter folgt Niels Albert im Konkurrenz-Micra (4:23,3min).
In der Klasse 1b dreht René Möller den Spieß um. Er bleibt straffrei und gewinnt mit 4:17,2min im 318 Compact. Mit Respektabstand folgt René Stephan im selben Auto mit 4:27,4min. Auf Rang 3 landet Andreas Aurich im Focus mit 4:44,7min.
Die Klasse 2a dominiert René Lindner im Wartburg (4:27,6min). Dahinter folgt (auch im Wartburg) sein Co René Malotta (4:33,8min). Den 3. Platz holt sich Patrick Querner im ebenso rallyeerprobten Fiat Cinquecento (4:36,8min).
In Klasse 2b schockt Robert Ganz (VW Passat) die Konkurrenz und landet mit 4:23,8min auf Rang 1. Auf Rang 2 kommt Konrad Mallok (auch Passat) mit 4:26,4min ins Ziel. Den 3. Rang holt sich Sebastian Rauhe im Audi 90 (4:29,5min).
Es fehlt noch der Blick in die Gesamtwertung des Laufes. Platz 1 sichert René Möller im 318 Compact (von René Stephan), dicht gefolgt von René Stephan im Micra (von René Möller). Rang 3 holt sich René Möller im Micra. Auf den Plätzen folgen Niels Albert (Micra), Robert Ganz (Passat), Konrad Mallok (Passat), René Stephan (318 Compact), René Lindner (Wartburg), Marcus Goral (Micra) und Sebastian Rauhe (Audi 90).
Es zeigt sich wiedermal, dass beim Schotterslalom nicht unbedingt viel Leistung oder Allrad notwendig ist, um Siege einzufahren. Ebenso wichtig sind Erfahrung im Umgang mit den rolligen Geläuf und den anspruchsvollen Passagen der Strecke. Trotzdem zeigt es sich wiedermal, dass der Nissan Micra ein perfekt geeignetes Schottertool ist. Das heißt aber nicht, dass sich der RSC zum Nissan Micra Cup wandeln soll. Die Vielfalt macht den Reiz aus, das zeigt auch die Teilnahme von Exoten wie Audi Coupe, VW Passat Variant (mit SUV-gleicher Bodenfreiheit) oder Fiat Ducato Maxi.
Nach der Slalom-Veranstaltung richtete der Rallyesport Westsachsen (wie immer bei den Schotterläufen) ein Schottertraining für Rallyefahrzeuge aus. Diese konnten es dann bei Einstell- oder Taxi-Fahrten richtig krachen lassen.
Wir hoffen, die beiden Veranstaltungen haben allen Teilnehmern und Zuschauern viel Spaß bereitet. Eine Gesamtauswertung über alle 4 Läufe folgt in Kürze.
Wie es in 2020 weitergeht, werden wir euch über diese Facebookseite bekannt geben.
Autor:
Sebastian Müller, Rallyesport Westsachsen e.V. im ADAC